Der Internationale Tag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten wurde im Jahr 2001 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen per Resolution (56/4) eingeführt und wird seitdem jährlich am 6. November begangen.

Der Gedenktag versucht Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass durch Kriege und bewaffnete Konflikte nicht nur direktes Leid entstehen, sondern das Leben auch dadurch erschwert wird, dass natürliche Lebensgrundlagen für lange Zeit nach Beendigung des Krieges oder Konflikts zerstört sind. So kann es Jahrzehnte dauern, bis sich die Umwelt nach Beendigung der Auseinandersetzungen erholt und die Zivilbevölkerung nicht mehr unter der Zerstörung der Lebensgrundlagen leidet.

Die Resolution bezieht sich dabei sowohl auf unbeabsichtigt entstehende Zerstörungen der Umwelt als auch auf absichtlich eingesetzte Maßnahmen als Mittel der Kriegsführung.

Schon seit der Antike sind Zerstörungen der Umwelt in kriegerischen Auseinandersetzungen bekannt, doch nie haben sie ein solches Ausmaß angenommen wie seit dem 20. Jahrhundert.
 

Wusstest du, dass …

  • … chemische Waffen im ersten Weltkrieg vor allem in Frankreich und Belgien die Flora und Fauna auf Jahrzehnte geschädigt haben?
  • … das im Vietnamkrieg eingesetzte Entlaubungsmittel „Agent Orange“ sowohl Bevölkerung als auch Landschaft langfristig vergiftete?
  • … gemäß Schätzungen des Vietnamesischen Roten Kreuzes im Jahr 2002 rund eine Million Vietnamesen an gesundheitlichen Schäden durch Spätfolgen dieses Herbizids litten?
  • … im Golfkrieg rund 800 000 Tonnen Öl absichtlich in den Persischen Golf eingeleitet und zahlreiche Ölquellen in Brand gesetzt wurden?
  • … dabei täglich zwischen 300 000 und 700 000 Tonnen Öl verbrannten?
  • … rund 500 000 Schafe und 100 000 Kamele an der Luftverschmutzung starben?
  • … die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zehn Prozent mehr Todesfälle durch die Belastungen der brennenden Ölquellen vorhersagte?
  • … es Munition gibt und auch eingesetzt wird, die mit Uran ummantelt ist und zu langfristigen Umweltproblemen führt?

 

Persönliche Meinung: Die Umwelt ist vermutlich nicht das Erste, an das man beim Thema Krieg denkt. Umso wichtiger, dass auch die langfristigen Folgen von Kriegen und bewaffneten Konflikten auf die Umwelt – und dadurch indirekt natürlich auch wieder auf den Menschen – durch diesen Gedenktag mehr Aufmerksamkeit erlangen. Es ist wichtig, langfristiger und komplexer zu denken und dafür leistet dieser Tag einen wichtigen Beitrag. Prädikat: Augenöffner!

 

Quellen

(1) DR. MATTHIAS REUß / ANDREA SCHÄFER – DEUTSCHER BUNDESTAG (2012). Internationaler Tag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten [pdf-Dokument online]. Verfügbar unter: Bundestag.de [11.12.2013] (Link leider nicht mehr verfügbar)

(2) BEATE STEFFENS – GREENPEACE (2005). Krieg gegen die Umwelt – Das Beispiel Irak [online]. Verfügbar unter: Greenpeace [11.12.2013]. Link leider nicht mehr verfügbar.

(3) WIKIPEDIA (2013). Agent Orange [online]. Verfügbar unter: Wikipedia [11.12.2013]

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