Neben den Punkten Nahrungsangebot und Schutz/Rückzug spielen natürlich auch vorhandene Nistmöglichkeiten eine große Rolle, wenn es darum geht, Tiere in unseren Garten zu locken. Wenn wir von Nistmöglichkeiten sprechen, geht es im Übrigen nicht ausnahmslos um gekaufte oder selbst gebaute Nistkästen, weil nicht alle Tiere eben solche nutzen. Einige Gartenvögel nisten bevorzugt in Gehölzen, so dass du dies bei der Auswahl der Pflanzen berücksichtigen solltest.Zudem bietet zum Beispiel ein Reisighaufen Vögeln wie Rotkehlchen und Zaunkönig hervorragende Nistplätze.
Das Brutgeschäft ist eine große Herausforderung. Jeder, der schon mal einen Tierfindling aufgezogen hat, kann wohl einigermaßen nachvollziehen, welche Höchstleistungen Tiermütter vollbringen, um ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Daher sollte ein Naturgarten sie während der Zeit der Aufzucht in den Punkten Nahrungssuche und Schutz vor Feinden so gut es geht unterstützen.
Auch die Frage, ob Material für den „Innenausbau“ des Nestes oder des Unterschlupfes vorhanden ist, spielt ebenso eine Rolle wie die Sicherheit der vorhandenen Nistmöglichkeiten.
Unerlässlich: Der Blick über den Gartenzaun hinweg
Und zuletzt musst du auch bei der Auswahl der Nistmöglichkeiten wieder einmal das große Ganze im Hinterkopf behalten. Welchen Tieren möchtest du Nistmöglichkeiten anbieten? Gibt es diese Tiere bei dir im Umkreis überhaupt? Finden diese Tiere in deinem Garten oder im näheren Umfeld ausreichend Nahrung für die Aufzucht ihrer Jungen? Dies sind nur ein paar der Fragen, die du dir stellen solltest.
Gerade die etwas ausgefalleneren Tierarten üben auf viele Menschen – verständlicherweise – einen großen Reiz aus und in der allgemeinen Euphorie kann es hin und wieder tatsächlich passieren, dass die Voraussetzungen für ein solches Unternehmen im Einzelfall denkbar schlecht stehen können. Ein klein wenig Recherche oder Kontakt zu den hiesigen Naturschutzverbänden hilft auch hier bereits im Vorfeld, Enttäuschungen und unnötige Geldausgaben zu vermeiden. So muss man sich am Ende dann nicht damit trösten, dass in der teuren Steinkauzhöhle zwar kein Steinkauz brütet, weil es ihn in näherer Nachbarschaft vielleicht nicht mehr gibt, stattdessen aber ein Wespenvolk eine neue Bleibe gefunden hat.