Das Buch wurde mir vom pala-verlag kostenlos für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Inhalt
In ihrem Buch Selbst ist die Pflanze: Einfach gärtnern – wie Samen sich verbreiten und den Garten gestalten legt Sigrid Tinz das Augenmerk auf selbständige Pflanzen, nämlich solche, die sich ihre Lieblingsplätze selbst suchen und dem Hobbygärtner durch ihre Robustheit einiges an Pflegearbeiten abnehmen.
Das Buch beginnt mit einem Vorwort der Autorin, in dem sie kurz beschreibt, wie sie zu ihrer Vorstellung eines selbständigen Gartens gelangte und wodurch sich ein selbständiger Garten überhaupt auszeichnet.
Im ersten Kapitel erklärt Sigrid Tinz, auf welche Art und Weise sich Pflanzen verbreiten, bevor sie im zweiten Kapitel die Begriffe einjährige Pflanzen, zweijährige Pflanzen und Stauden ausführlich erläutert.
Im Anschluss daran gibt die Autorin einige Tipps zur Planung des eigenen Gartens sowie zum Vorziehen und der Aussaat beziehungsweise der Pflanzung im Freiland. Weiterhin erklärt Sigrid Tinz wie die Ausbreitung der Pflanze im Sinne des Gärtners gelenkt werden kann und gibt einige Beispiele für Pflanzen, welche durch ihren Ausbreitungsdrang selbst beim toleranteren Hobbygärtner für die ein oder andere Sorgenfalte sorgen könnten.
Das Folgekapitel beschäftigt sich sehr ausführlich mit dem Standort der Pflanzen. Hier werden verschiedene Standorte wie beispielsweise sonnige, feuchte, kiesige Standorte etc. vorgestellt und zu jedem Standort passend entsprechende selbständige Pflanzen vorgeschlagen. Nach dem gleichen Muster behandelt die Autorin nicht nur die verschiedenen Standorte, sondern stellt auch thematische Schwerpunkte wie „Gräser“, „Gärten für Kinder“ und andere vor. Auch hier werden für jeden Themenbereich verschiedene passende Pflanzen genannt.
Das Buch endet damit, dass sich die Autorin zweier ab und an geäußerter Einwände gegen ihre Art des Gärtnerns (wie zum Beispiel der Frage, ob in einem solchen Garten dann nicht alles durcheinander wachse) annimmt.
Im Anhang des Buches findet sich eine mehrseitige Tabelle, in der beispielhaft einige selbständige Pflanzen mit ihrem deutschen und botanischen Namen vorgestellt und Hinweise zu ihrem Lebenszyklus (einjährig, zweijährig etc.) sowie Tipps zum „Fördern und Lenken“ im eigenen Garten gegeben werden.
Rezension
Für die Lektüre des Buches habe ich etwas mehr als 3 Stunden benötigt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und die gestalterische Umsetzung des Buches gelungen. So sind die Überschriften in Lindgrün gehalten und einige der Unterüberschriften in einem hellen Burgundrot. Zudem werden einige Textabschnitte in Form grün hinterlegter Infoboxen aufbereitet und die Texte durch Farbfotos sowie farbige Illustrationen ergänzt.
Auch inhaltlich bietet das Buch Einiges. Zum einen werden einige Grundlagen sehr verständlich und interessant aufbereitet. Hierzu gehören die verschiedenen Ausbreitungsstrategien, die sich Pflanzen angeeignet haben ebenso wie die sehr schöne Erklärung, was sich eigentlich hinter den Begriffen „Einjährige“, „Zweijährige“ und „Stauden“ verbirgt. Im Kapitel der verschiedenen Ausbreitungsstrategien gefällt mir die Tatsache sehr, dass die Autorin einerseits zwar die Fachbegriffe für die Ausbreitungsstrategie erwähnt (beispielsweise Anemochorie), dann aber auch für Laien sehr verständlich erklärt, was sich dahinter verbirgt.
Die ausführlichen Erläuterungen in puncto Einteilung von Pflanzen in „Einjährige“, „Zweijährige“ etc. gefällt mir persönlich außerordentlich gut. Dies ist vor allem deshalb der Fall, weil es sich hierbei um wichtige Grundlagen für das eigene Gärtnern handelt und ich zudem glaube, dass diese Begriffe nicht jedem Hobbygärtner in letzter Konsequenz klar sind. Leider werden diese Begriffe in Büchern nur selten tiefgehender behandelt, sondern häufiger als gegeben vorausgesetzt.
Das eigentliche Hauptkapitel, in dem die verschiedenen Standorte und Themenbereiche und dazu passende selbständige Pflanzen vorgestellt werden, ist ebenfalls ansprechend aufbereitet und ermöglicht es dem Leser, schnell passende Pflanzen für den bei ihm vorhandenen Standort zu finden.
Um zu einem entspannteren Gärtnern zu gelangen, nutzt die Autorin in ihrem Buch unter anderem die Vorzüge vorwiegend heimischer Wildpflanzen, die da wären Robustheit, geringe Pflegeintensität und bei einigen Pflanzen ein gewisser Ausbreitungsdrang. Netter Nebeneffekt: Viele dieser Pflanzen sind auch für die hiesige Tierwelt wertvoll.
Fazit
Selbst ist die Pflanze ist ein interessantes Buch für alle, die im Garten Fünf einmal gerade sein lassen und den Pflanzen in ihrem Garten etwas mehr Selbstbestimmung zugestehen wollen.
Bewertung
Gesamtbewertung: 4,5
(1 = nicht empfehlenswert / 5 = sehr empfehlenswert)
Weitere Informationen
- Autor: Sigrid Tinz
- Broschiert: 176 Seiten
- Verlag: pala-verlag
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungstermin: 30. November 2017