Jährlich am 26. April wird in aller Welt der Katastrophe von Tschernobyl gedacht, die sich am gleichen Tag im Jahre 1986 in der damaligen Sowjetunion ereignete. Während der als Super-GAU in die Geschichte eingegangenen Umweltkatastrophe kam es aufgrund von Fahrlässigkeit, mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und baulichen Gegebenheiten zu einer Explosion im Reaktor 4 des Atomkraftwerks.

Als Folge dessen gelangten radioaktive Stoffe in die Erdatmosphäre, welche durch radioaktiven Niederschlag vor allem die Gebiete nordöstlich von Tschernobyl, aber auch viele europäische Länder kontaminierten. Um die Auswirkungen zu minimieren wurde in den Folgemonaten bis November 1986 ein Schutzmantel aus Stahlbeton angefertigt, der als „Sarkophag“ bekannt wurde und den geschmolzenen Reaktorkern umgibt. Da Teile dieser Schutzhülle inzwischen eingebrochen sind, soll in den kommenden Jahren eine neue Kuppel errichtet werden, die die Schutzfunktion des Sarkophags auch in Zukunft aufrechterhält (Stand: Juli 2013).

Wusstest du, dass …

  • … auch heute noch immer eine 30 Kilometer große Sperrzone rund um das Atomkraftwerk in Tschernobyl eingerichtet ist? (Stand: Juli 2013)
  • … die Stadt Prypjat, welche ungefähr 4 Kilometer von Tschernobyl entfernt liegt, 1970 als Wohnort für die Arbeiter im Atomkraftwerk Tschernobyl und deren Familien gegründet wurde?
  • … zur Zeit der Katastrophe rund 50 000 Menschen – davon ca. 15 000 Kinder – in Prypjat wohnten?
  • … die Evakuierung dieser Stadt aufgrund schleppender Informationsweitergabe erst rund 36 Stunden nach der Nuklearkatastrophe erfolgte und zunächst als temporäre Maßnahme bezeichnet wurde?
  • … zwischen 600 000 und 800 000 so genannte Liquidatoren nach der Katastrophe für die Aufräumarbeiten zuständig waren und sich dabei extrem hohen Strahlungen aussetzten ?
  • … noch immer täglich circa 3500 Arbeiter nach Tschernobyl kommen, um die Sicherheit der verbliebenen Anlagen, auch nach deren vollkommener Abschaltung, sicherzustellen?

 

Persönliche Meinung: Als wäre es gestern kann ich mich daran erinnern, wie Tage nach der Katastrophe auch in Deutschland Durchsagen im Radio liefen, die uns empfahlen, die Fenster geschlossen zu halten, Obst und Gemüse intensiv zu waschen und auftretenden Regen zu meiden. Unvorstellbar, welchen Bedingungen die vielen Menschen rund um Tschernobyl – noch dazu meist nichtsahnend – ausgesetzt waren. Ein Gedenktag, der niemals vergessen werden sollte!

 

Quellen

(1) WIKIPEDIA (2013). Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl [Online]. Verfügbar unter: Wikipedia [23.07.2013]

(2) WIKIPEDIA (2013). Prypjat (Stadt) [Online]. Verfügbar unter: Wikipedia [23.07.2013]

(3) WIKIPEDIA (2013). Liquidator [Online]. Verfügbar unter: Wikipedia [23.07.2013]

(4) REIMER, N. (2013). Baustopp am maroden Sarkophag von Tschernobyl [Online]. Verfügbar unter: Zeit Online [23.07.2013]

(5) RUHRNACHRICHTEN.DE (2011). Tschernobyl und die Folgen [Online]. Verfügbar unter: Ruhrnachrichten.de (http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/politik/ausland/Tschernobyl-und-die-Folgen;art29858,1265123) [23.07.2013] [Link leider nicht mehr verfügbar]

(6) SCHMIDT, T. (2011). Die Geisterstadt Prypyat [Online]. Verfügbar unter: Wiener Zeitung.at [23.07.2013]

 

Weitere interessante Links

The Telegraph – Fotos der Geisterstadt Prypjat

 

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