Das Buch wurde mir vom Kosmos-Verlag kostenlos für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Inhalt
In ihrem Buch Wird das was oder kann das weg?: Erwünschte und unerwünschte Gartenpflanzen erkennen stellt Bärbel Oftring 100 Pflanzen vor, die im eigenen Garten vorkommen können und zeigt, wie sich erwünschte von unerwünschten Arten unterscheiden lassen.
Das Buch beginnt mit einer Einführung, in der die später im Buch verwendeten Symbole zur Beschreibung der Pflanzen erklärt werden. Zudem erklärt die Autorin, was der Begriff „Unkraut“ im ureigensten Sinne bedeutet und gibt Tipps zur Entfernung unterschiedlicher Unkräuter.
Darüber hinaus finden sich in diesem Kapitel ein paar einführende Informationen zur ökologischen Bedeutung von heimischen Pflanzen, zu essbaren Pflanzen sowie zu Heilpflanzen.
Danach werden die einzelnen Pflanzen auf jeweils einer Doppelseite vorgestellt. Unterteilt werden sie hierbei in drei Kapitel:
- Erste Blätter mit länglicher Form
- Erste Blätter mit rundlicher Form
- Erste Blätter sind mehrteilig
Pro Pflanze gibt es jeweils drei Bilder, die die Pflanze als Keimling, als Jungpflanze und in blühendem Zustand zeigen, um die Bestimmung zu vereinfachen. Beispielhaft für einige der in diesem Buch vorgestellten Pflanzen seien genannt: Persischer Ehrenpreis, Pfennigkraut, Spornblume, Echtes Labkraut, Erdrauch, Akelei.
Zudem gibt es im Innenteil des Covers eine „Top 10 der schönsten selbst aussäenden Pflanzen“ mit Bildern der ausgewählten Pflanzen sowie eine „Top 10 der ‚lästigsten‘ Pflanzen im Garten“, ebenfalls mit Bildern.
Rezension
Für die Lektüre des Buches habe ich etwas weniger als 3 Stunden benötigt. Das Buch lässt sich insgesamt sehr gut lesen.
Die Beschreibungen der jeweiligen Pflanzen sind sehr detailliert und naturgemäß müssen einige Fachbegriffe verwendet werden. Ohne diese lässt sich eine genaue Beschreibung der Pflanze kaum vornehmen. Einige Fachbegriffe werden aber wohl nicht jedem Leser geläufig sein beziehungsweise kann es aufgrund fehlender Vertrautheit mit diesen Begriffen sein, dass sie nicht immer ein konkretes Bild vor Augen erzeugen. Daher hätte ich mir in der Einführung ergänzend noch eine kurze Übersicht (beispielsweise aus Zeichnungen bestehend) zu Begriffen rund um Blatt- und Blütenformen gewünscht. Das ist aber auch der einzige (kleine) Verbesserungswunsch.
Die Einteilung des Buches in die einzelnen Kapitel als auch die jeweilige Gestaltung der Kapitel ist sehr übersichtlich.
Sehr gelungen finde ich in diesem Zusammenhang die bei den jeweiligen Pflanzenbeschreibungen verwendeten Symbole, die auf einen Blick die wichtigsten Charakteristiken (wie beispielsweise Essbarkeit, Zierwert, hoher ökologischer Wert oder Giftigkeit) der Pflanze verraten.
Zum gelungenen Layout tragen weiterhin die kurzen Steckbriefe zu den jeweiligen Pflanzen, die in tabellarischer Form den botanischen Namen, die Lebensform, Blütezeit, Höhe sowie das Vorkommen und den Standort der jeweiligen Pflanze aufzeigen, bei.
Die an einigen Stellen auftauchenden, grün hinterlegten Infoboxen mit zusätzlichen Informationen und die gelungenen Bilder vervollständigen den sehr guten Gesamteindruck der aufbereiteten Inhalte.
Inhaltlich ist das Buch ebenfalls sehr gelungen. Zum einen sind die Pflanzenbeschreibungen sehr detailliert und gerade auch für den passionierten Naturgarten-Besitzer finden sich immer wieder Informationen zu den möglichen Blütenbesuchern sowie zu Nektar- und Pollengehalt einiger Pflanzen.
Zudem finden sich Hinweise zu Essbarkeit sowie eventuell vorhandenen Heilwirkungen und Informationen dazu, wie bestimmte Pflanzen verbreitet werden. Gerade letzteres empfand ich als besonders interessant, da dies Informationen sind, die nicht in jedem Buch zu finden sind.
Die Buchidee selbst hat mich voll und ganz überzeugt. Die meisten Hobbygärtner werden es aus eigener Erfahrung kennen: Wenn im Frühjahr alles sprießt und die Beete gerichtet werden, geht es wieder von neuem los. Was tun mit all den Pflänzchen, die nicht selbst gepflanzt wurden und nicht eindeutig zu bestimmen sind? Meist wird dann beim Jäten auf Nummer sicher gegangen und rigoros alles entfernt, was entweder nicht gepflanzt wurde oder nicht bestimmt werden kann. Leider werden hierbei aus Unkenntnis auch immer wieder Pflanzen entfernt, die gerade in Naturgärten durchaus willkommen wären.
Mit Hilfe dieses Buches eröffnen sich dem Hobbygärtner weitere Möglichkeiten der Bestimmung. Der Ansatz in diesem Buch nutzt das verschiedenartige Aussehen in den Stadien Keimling, Jungpflanze und blühende Pflanze. So können über die Gartensaison hinweg auch Pflanzen bestimmt werden, die als Keimling oder Jungpflanze eventuell noch nicht zielsicher zugeordnet werden konnten. Mit zunehmender Erfahrung und durch konsequenten Einsatz der Lektüre sollte die Entscheidung, was denn im eigenen Garten stehen bleiben darf, zukünftig leichter fallen.
Fazit
Wird das was – oder kann das weg? ist ein tolles Buch, das den Blick für die wildwachsenden Pflanzen im eigenen Garten schult und bei der Entscheidung hilft, ob diese stehen bleiben dürfen oder nicht.
Bewertung
Gesamtbewertung: 4,5
(1 = nicht empfehlenswert / 5 = sehr empfehlenswert)
Weitere Informationen
- Autor: Bärbel Oftring
- Broschiert: 144 Seiten
- Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH
- Sprache: Deutsch
- Erscheinungstermin: 02. Februar 2017